Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95 Nr. 75

Aszetische Sammelhandschrift

Weitere Signatur: Dombibliothek Ms. 75 - Papier, Bl. 1-8 Pergament - III+227+II Bl. - 31,5 x 21 cm - Dalheim(?) - 1513 - westfälisch(?)

 

Geschichte der Handschrift

Auf 1513 datierte Nennung der Schreiber 1r: Frater Albertus Niggestat, Frater Johannes Vinke, Frater Jasperus van Altena: "In den Iaren unses leven he[rr]n Iesu Christi, do men screff dusent vyfhundert und drutteyn, dorch driven un. solliciteren sommiger olden broder is dyt bock utgescreven overmits dren fratres bi namen. Frater Albertus Niggestat. Frater Iohannes Vinke un. frater Jasperus van Altena. Und hebbet dat in gotliker und broderliker leefte gedan un. geoffert der gemeynen broderliken vergadderinge dusses huses in dat gemeine up eren reventer na betemmeliken to lesen. up dat de vrucht ut dussen boke kommende enne profytlick werde in dat ewige lven to komen Amen." (Weitere Notizen 207v-208r, 209r.) Auf dem Vorderdeckel Besitzeintrag des Dalheim: "Sanct Petrus / In Dalheym". Besitzeintrag von Christoph Graf von Kesselstatt: "Ex libris Christophoris comitis de Kesselstatt, Decani Paderbornensis. Anno 1806." Von dessen Bruder Edmund 1822 der Dombibliothek geschenkt.

 

Grundlage der Beschreibung

Sauerland, Heinrich Volbert: Catalogus descriptivus Codicum Manuscriptorum Ecclesiae Cathedralis Treverensis, handschriftl., o.O. (Trier) 1890-1891, S. 108-109v.

Borchling, Conrad: Mittelniederdeutsche Handschriften in den Rheinlanden und in einigen anderen Sammlungen. Vierter Reisebericht (Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philol.- hist. Klasse Beiheft 1913), Berlin 1913, S. 193-195 (Nr. 75).

 

Literatur

Jansen, Franz: Der Paderborner Domdechant Graf Christoph von Kesselstatt und seine Handschriftensammlung, in: Sankt Liborius, sein Dom und sein Bistum. Zum 1100jährigen Jubiläum der Reliquienübertragung im Auftrag des Metropolitankapitels hrsg. v. Paul Simon, Paderborn 1936, S. 355-368, hier 362.

Krämer, Sigrid: Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1), 3 Teile, Teil 3 unter Beteiligung von Michael Bernhard, München 1989-1990, Teil 1, S. 160.

Online-Publikationen:

http://www.handschriftencensus.de/4074 (Jürgen Wolf/Christine Glaßner) (Abfrage 02.08.2014)

 

Einband

Brauner Ledereinband über Holz; eine der beiden Messingschließen erhalten. Stempel: Quadrate mit hl. Petrus unter Baldachim, Rauten mit nach rechts schauenden Greifen und Rosetten im Kreis. Auf dem Vorderdeckel oben und unten die Spruchbänder "Sanct. Petrus" und "In dalheym"

 

Fragmente

Vorn 3, hinten 2 Fragmente eines Corpus iurs canonici, 13. Jh., als Schutzblätter.

 

Inhalt

2r-207v Johannes Gerson: Monotessaron, niederdeutsch.

210r-215v Evangelium zu Ostersonntag (aus Mk 16), niederdeutsch mit Erklärungen.

216r-218v Evangelium für Ostermontag, niederdeutsch: >Des Maendages to paeschen Evangelium Lucas in dem XXIIII Capitell.<

219r-225r Sermo des hl. Hieronymus zu Mariae Himmelfahrt, niederdeutsch; Überschrift: >Hyr begynt sunte Ieronimus van der hemmelvort unser vrowen, den man dar lest in den lectien van dem feste.<

225v-227r Beschlüsse der Rosenkranzbruderschaft an der Kölner Dominikanerkirche 1476.

 

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