Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95 Nr. 401 (152)

Sakramentar

Alte Signatur: Dombibliothek Ms. 152. Weitere Signaturen Dombibliothek Ms. 401 (152); Dombibliothek Ms. 401 (152F) – Pergament – 225 Bl. – 25,50 x 17,90 cm – Corvey – 3. Drittel des 10. Jahrhunderts

 

Schrift und Ausstattung

Karolingische Minuskel mit kleinen, roten Initialen aus dem Ende des 10. Jahrhunderts. 12r–13v Initial- und Schriftzierseiten mit dem Vere-Dignum und dem Te-igitur. Fünf lavierte Federzeichnungsinitialen.

 

Geschichte der Handschrift

Kloster Corvey. Sammlung von Graf Christoph von Kesselstatt 1803. Dombibliothek Trier 1822/1823.

 

Grundlage der Beschreibung

Sauerland, Heinrich Volbert: Catalogus descriptivus Codicum Manuscriptorum Ecclesiae Cathedralis Treverensis. N.B. Descriptio librorum mere litugicorum sub nr. 134-198 est transsumpta ex catalogo veteriore, handschriftl., o. O. (Trier) 1890-1891, S. 209.

Siffrin, Petrus/Lauffner, Reinhard: Die liturgischen Handschriften im Bistumsarchiv Trier, erg. u. hrsg. v. Alois Thomas, masch.-schriftl. Trier 1969, Nr. 401 (152) (S. 8-9).

 

Literatur

Schnitzler, Hermann: Bildende Künste (Zeit der Ottonen. 919-1024), in: Victor H. Elbern (Katalog): Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr (Ausst. Kat. Essen 1956), Essen 1956, Nr. 540.
Honselmann, Klemens: Reliquientranslationen nach Sachsen, in: Viktor H. Elbern (Red.): Das erste Jahrtausend. Kultur und Kunst im werdenden Abendland an Rhein und Ruhr, Düsseldorf Bd. 1, 1962, S. 159-193.
Kunst und Kultur im Weserraum (Ausst. Kat. Corvey 1966), 2 Bde., Münster 1966, Nr. 167-168 (Karl Hermann Usener).
Kohlschein, Franz: Liturgische Handschriften und Drucke aus dem alten Bistum Paderborn in Trier, in: Westfälische Zeitschrift 117, 1967, S. 350-351.
Gamber, Klaus: Codices Liturgici Latini Antiquiores (Spicilegium Friburgense. Subsidia 1), 2. Aufl., 2 Bde., Freiburg (Schweiz) 1968, S. 387.

 

Einband

Holzdeckel mit brauner Lederdecke mit Messingschutznägeln des frühen 19. Jahrhunderts, darunter ältere Schweinslederbezug über dem Eichenholz der Vorder- und Rückseite. Auf der Vorderseite befindet sich im Schweinslederbezug eine hochrechteckige Aussparung von 17,9 x 18,2 cm und in gleicher Größe eine Vertiefung im Holz, in der wohl eine Schmuckplatte (Elfenbein?) eingelassen war. Kleine Metallreste deuten darauf hin, dass die Kanten mit Silberblech, die Schauseite mit Goldblech beschlagen waren. Der Rückendeckel (25,9 x 18 cm) war auf der Schweinslederunterlage mit einem byzantinisch, persisch beeinflussten Seidenstoff des 10. Jahrhunderts mit Adlern in Kreisrahmen überzogen. 1966 wurde die Handschrift neugebunden. Der alte Einband wird gesondert aufgehoben. Der abgelöste Seidenstoff wurde 1989.07.01 dem Küster des Domschatzes übergeben.

 

Inhalt

2r–221r Sakramentar.
- 6r­–11v Sakramentar mit Kalendar.
- 12r–16v Canon missae am Anfang. Genannt werden im Nobis quoque u.a. Vitus, Cyriacus, Liutrudis, Pursinna, Margaretha, Severa; im Libera nos Vitus, Justinus, Cyriacus, Liborius, Hilarius, Benedikt, Liutrudis.
- 18r–150r vermischtes Temporale/Sanktorale.
- 150v–158v Commune sanctorum.
- 159r–221r Votivmessen.
221v–225r Nachtrag zum Sakramentar.
Nahzeitig nachgetragene Messformulare für: Bonifatius, Margareta, Iustinus, Inventio corporis s. Stephani.