Der Handschriftencensus Rheinland-Pfalz

Permalink: http://www.hss-census-rlp.ub.uni-mainz.de

Der Handschriftencensus Rheinland-Pfalz, mit vollem Titel ‚Datenbankgestützte Erfassung der bisher nicht in Erschließungsprojekten berücksichtigten mittelalterlichen Handschriften in Rheinland-Pfalz‘, ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des LIS-Förderprogramms ‚Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung‘ von 25.Mai 2010 bis 30. Juni 2012 gefördertes Projekt der Grundlagenerschließung. Er wurde vom Interdisziplinären Arbeitskreis Mediävistik Mainz (IAK Mediävistik) initiiert und wird gemeinsam von Deutschem Institut und Universitätsbibliothek Mainz geleitet. Die Vorarbeiten bis Juni 2008 wurden durch Anschubfinanzierungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und des Landes Rheinland-Pfalz (über HKFZ Mainz-Trier) ermöglicht. Die technische Trägerschaft liegt seit 1. März 2013 in den Händen der Universitätsbibliothek Mainz, neben anderen Tätigkeiten wird die bisherige Redaktion die Seiten wissenschaftlich weiterbetreuen.

Aufgaben

Die Aufgabe des Handschriftencensus Rheinland-Pfalz ist es, die abendländischen mittelalterlichen Handschriften in den Bibliotheken, Museen und sonstigen Institutionen in Rheinland-Pfalz zu sammeln und in vereinfachter Form zu erschließen. Auf dieser Website ist damit in vergleichsweise kurzer Zeit eine Übersicht über die in diesem Bundesland befindlichen Codices entstanden. Im Rahmen des augenblicklichen Projekts sind allerdings noch jene Bestände ausgeklammert, die bereits anderweitig erschlossen sind oder von den besitzenden Institutionen selbst erschlossen werden. Für sie werden hier die publizierten und - soweit bekannt - internen Erschließungsmittel angegeben.

Fragmente und Inkunabeln sind nicht Teil des Projekts. Soweit sie in Gemeinschaft mit Handschriften erscheinen, werden sie summarisch erfasst. Bei Inkunabeln wird die Nummer im Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW) angegeben; einen direkten Zugang zum GW finden Sie oben sowohl unter "Links" als auch unter "Abgekürzt zitierte Literatur".

Die wesentlichen Daten der hier erfassten Handschriften werden zudem über die Datenbank der deutschen Handschriftenerschließung www.manuscripta-mediaevalia.de abfragbar gemacht. Eine Publikation in Buchform ist nicht geplant. Damit bleibt der Handschriftencensus Rheinland-Pfalz eine offene Form, die im Laufe der Zeit weiter aktualisiert werden kann. Inzwischen können sich auch die Benutzer auf den meisten Seiten mit Hilfe der Kommentarfunktion an der Verbesserung des Census beteiligen (oben finden Sie unter "Über die Kommentarfunktion" Angaben zu gewünschten Form der Mitteilungen).

Die Eingabe der Website ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt (April 2013) noch nicht abgeschlossen. Vorläufig erscheint zudem im Browser noch die primäre Adresse (http://www.blogs...) und nicht die oben genannte offizielle URL. Solange die Website noch in der Aufbauphase ist, können sich URLs noch ändern!

Vorgehen beim Erstellen des Census

Der Handschriftencensus Rheinland-Pfalz sammelt die feststellbaren Informationen über Inhalt, Entstehungsort, Besitzgeschichte, Datierung, äußere Erscheinung und Buchschmuck der Handschriften. Gegenüber der seit den 60er Jahren von der DFG geförderten Tiefenerschließung macht die Erfassung als Census im Interesse der Geschwindigkeit jedoch absichtlich Abstriche, was die kodikologischen Beschreibungen und die Detailgenauigkeit der Beschreibungen betrifft. Der Handschriftencensus Rheinland-Pfalz in der Konzeption von Dr. Brigitte Pfeil ist insofern ein Pilotprojekt, als für ihn, anders als bei vorherigen Projekten, im Regelfall zunächst die (oft nur intern) vorhandenen Beschreibungen sowie die Forschungsliteratur ausgewertet wurde und dann erst eine Autopsie ausgewählter Fälle erfolgte. Die Einsichtnahme geschah und geschieht dabei vor Ort, da die Eigentümer ihre Bestände nicht an die Bearbeitungsstelle ausleihen konnten. Wo keine ausreichenden Beschreibungen vorlagen, erfolgte die Erfassung komplett an den Handschriften. Auch nach Abschluss der DFG-Förderung werden Autopsien stattfinden und die Ergebnisse in die Erfassungen einfließen. Nur mit * gekennzeichnete Handschriften sind von den Bearbeiterinnen und Bearbeitern eingesehen worden.

Ein noch weiter zu bearbeitendes Feld stellen die archivalischen Handschriften da. Ihr ursprünglich geplanter Ausschluss aus dem Projekt hätte dazu geführt, wichtige Zeugnisse für Schrift-, Kunst-, Orts- und Liturgiegeschichte auch dann nicht zu erfassen, wenn sie den Bearbeitern bekannt sind. Um den Zeitrahmen nicht weiter zu strapazieren, wurde jedoch nach Projektbeginn keine gezielte Suche nach weiteren Beständen in ausgeklammerten Sammlungen unternommen.

Über die Website

Die Website des Handschriftencensus Rheinland-Pfalz wurde mit der von der ZDV der Univeristät Mainz zur Verfügung gestellten Blog-Software WordPress erstellt und von Annika Zanettini designt. Objekte können über die in der linken Randspalte verlinkten Aufbewahrungsorte oder die Volltextsuche in der rechten Randspalte gefunden werden. Beachten Sie dazu bitte auch die Angaben unter "Tipps zur Suche". Ein weiterer Ausbau der Suchfunktionen ist geplant.

Über die linke Randspalte finden Sie zudem alle Orte und dann auf der nächsten Ebene alle Institutionen in Rheinland-Pfalz, die abendländische mittelalterliche Handschriften besitzen. Sie können sich so gezielt an eine Sammlung heranklicken. Beachten Sie bitte, dass nicht alle aufgelisteten Bestände auch Teil des Erschließungsprojekts Handschriftencensus Rheinland-Pfalz sind. Ausgeschlossen sind insbesondere alle Bestände, die bereits durch gedruckte Kataloge erschlossen sind oder deren Erschließung vorgesehen ist. Sammlungen rein archivalischer Handschriften sind in der Regel jetzt noch auf der Unterseite “Ohne Bestand” aufgeführt.

Auf der jeweiligen Institutionsseite wird eine Liste der dort aufbewahrten Handschriften mit Signatur, zusammenfassendem Titel, Format, Herkunft und Datierung geboten. Diese Angaben sollen nur der Orientierung dienen und sind deswegen zum Teil vereinfacht.

 

Nachtrag, August 2021

Der Handschriftencensus Rheinland-Pfalz ist bisher nicht in allen Punkten so vollendet worden, wie die Bearbeiter sich das gewünscht hätten. 2018-2020 hat Julia Platonow (in Fortsetzung von Alexandra Nusser) fast alle restlichen Beschreibungen für Handschriften des Bistumsarchivs Trier nach dem Katalog von Sauerland (1890-91) in der ursprünglich für das Projekt geplanten unbearbeiteten Form für Manuscripta Mediaevalia publikationsfertig gemacht. Für 2020 waren hierzu längere Besuche des Redakteurs im Bistumsarchiv Trier geplant, um wenigstens eine kurze Sichtung der Handschriften vorzunehmen. Sie mussten pandemiebedingt entfallen, so dass jetzt die Beschreibungen nach Sauerland hier online gestellt werden. Auch die vorbereiteten Besuche im Bistumsarchiv Speyer und im Stadtarchiv Worms mussten auf längere Sicht verschoben werden.

Zudem führt die anstehende Umstellung von www.manuscripta-mediaevalia.de auf das neue www.handschriftenportal.de zu einer Überlastung der zuständigen Einrichtungen, so dass es zur Zeit bei einfachsten Änderungen genauso wie bei Neueinspeisungen größerer Datenmengen zu erheblichen Verzögerungen kommt. Entsprechend wird die eigene Website des Handschriftencensus RLP wahrscheinlich noch auf Monate ein vollständigeres Bild für die Erfassungsregion abgeben als Manuscripta mediaevalia. Das bitten wir zu entschuldigen!

Die Software WordPress hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als robust und geeignet erwiesen, ein so umfangreiches Projekt aufzunehmen. Völlig ausgefallen ist leider nach kürzester Zeit die Benachrichtungsfunktion für Kommentare. Da der Redakteur nur innerhalb des Netzes der Unversität Mainz die Kommentare sehen und Änderungen durchführen kann, ist die Pflege im Einzelnen zur Zeit nur noch sehr gelegentlich möglich.