Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95 Nr. 428 (90)

Passionale

Alte Signatur: Dombibliothek Ms. 90. Weitere Signatur: Dombibliothek Ms. 428 (90) - Pergament - 28 Bl. - 30,8 x 23,5 cm - Abdinghof(?) - um 1100

 

Schrift und Ausstattung

Schrift der Passionar-Texte bis fol. 27v von verschiedenen gleichzeitigen Händen. Das lateinische Gedicht fol. 27v wurde nachträglich von einer Hand des 12. Jhs. eingeschrieben, der letzte Text dann von zwei Händen. Das letzte Blatt 29 ist ausgeschnitten. Im Passionar in mehreren Texten zweifarbige romanische Initialen.

 

Geschichte der Handschrift

Stammt vermutlich aus der Benediktinerabtei St. Peter und St. Paul Abdinghof in Paderborn. Auf fol. 1r Besitzeintrag von Christoph Graf von Kesselstatt "Ex libris Christophoris Comitis de Kesselstatt, Decani Paderbornensis. Anno 1807." Von dessen Bruder Edmund 1822 der Dombibliothek geschenkt.

 

Grundlage der Beschreibung

Sauerland, Heinrich Volbert: Catalogus descriptivus Codicum Manuscriptorum Ecclesiae Cathedralis Treverensis, handschriftl., o.O. (Trier) 1890-1891, S. 129r-130v.

Siffrin, Petrus/Laufner, Richard: Die liturgischen Handschriften im Bistumsarchiv Trier, erg. u. hrsg. v. Alois Thomas, masch.schriftl. Trier 1969, Nr. 428 (90).

 

Literatur

Jansen, Franz: Der Paderborner Domdechant Graf Christoph v. Kesselstadt und seine Handschriftensammlung, in: Simon, Paul (Hrsg.), Sankt Liborius. Sein Dom und seine Bistum, Zum 1100jährigen Jubiläum der Reliquienübertragung im Auftrage des Metropolitankapitels, Paderborn 1936, S. 355-368, hier 363 u. 367.
Kohlschein, Franz: Liturgische Handschriften und Drucke aus dem alten Bistum Paderborn in Trier, in: Westfälische Zeitschrift 117 (1967), S. 349-355, hier 350, 352.

Krämer, Sigrid: Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1), 3 Teile, Teil 3 unter Beteiligung von Michael Bernhard, München 1989-1990, Teil 2, S. 648.

 

Einband

Der ehemalige Einband bestand aus Papier mit einem Überzug eines im 10. Jh. beschriebenen Pergamentdoppelblattes, das heute abgelöst ist. Im 19. Jh. neu gebunden in blaues Papier mit weißem Lederrücken.

 

Fragmente

Ehemals diente als äußerer Pergamenteinband ein großes Doppelblatt mit zweispaltiger Schrift des 10. Jahrhunderts, dessen Inhalt das Fragment eines exegetischen Traktats ist; heute abgelöst und gesondert aufbewahrt.

 

Inhalt

1r–2r Passio Sanctorum Apostolorum Petri et Pauli; Inc.: Cum demens Nero iudeorum bello afflutam ...; Expl.: ut sic periret. ne vel propria mors suo scelere vacaret.

2r–27v Passio Andreae, Jacobi, Assumptio Joannis, Passio Thomae, Assumptio Philippi, Passio Bartholomei, Matthei, Simonis et Judae etc.

27v Lateinisches Gedicht; Inc.: Petrus romanis Andreas sanctis achinis ...; Expl.: ... patria sumpsit qui regeret patriam.

27v-28v Pseudo-Briefwechsel zwischen Paulus und Seneca; Inc.: Credo tibi Paule nunciatum quod heri cum lucillo ...; Expl.: ... te indignum prima facie ex epistolarum ... (abgebrochen inmitten des 12. Briefs).

 

Permalink

 

J.P. & C.W.

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